ALBUM DES TAGES - Gerlint Böttcher: Beethoven, Mendelssohn & Kasseckert (Hänssler Classic)

Český rozhlas Vltava, Kulturradio/Tschechien, Milan Bátor

„… eine der führenden deutschen Pianistinnen der Gegenwart … Gerlint Böttcher verleiht den Kompositionen funkelnde Virtuosität und unvergleichlichen Charme … Die Art und Weise, wie Gerlint Böttcher Beethoven spielt, ist intensiv und emotional. Mit Brillanz und Charisma, die die pianistische und ausdrucksstarke Seite unterstreichen.

Nicht weniger bemerkenswert ist die Live-Aufnahme des Mendelssohn-Konzerts. Gerlint Böttchers Interpretation ist exzellent und sehr einfühlsam. Deutlich zu hören bereits in den Eröffnungsakkorden des zweiten Satzes, die Böttcher in präziser dynamischer Schattierung sanft erklingen lässt. Auch ihre anschließenden solistischen Passagen sind voll zarter musikalischer Poesie und kreativer Phrasierung. Fragile Emotionalität verbindet sich mit einem unnachgiebigen Gespür für musikalische Architektur. Ihre Darbietung des Mendelssohn-Konzerts ist wahrlich eine Delikatesse.

Die Pianistin überrascht auf ihrer Aufnahme auch mit dem dritten Komponisten … Günther Franz Kasseckert wurde 1958 geboren und wurde 59 Jahre alt. Es handelt sich um einen Menschen auf Terra incognita, detaillierte Informationen zu diesem Komponisten findet man im Internet nicht. Aber seine Musik spricht für ihn, insbesondere die fünf charakteristischen Soloklavierstücke, die Gerlint Böttcher auf ihrem Album aufgenommen hat. Das ist Musik, die kraftvoll, überraschend, rhythmisch leidenschaftlich und stimmungsvoll vielfältig ist. Kasseckerts intuitive Inspiration aus populären Genres mündet nie in oberflächliche Klangmalerei. Im Gegenteil, wir hören deutliche groteske Übertreibungen, Verspieltheit und schwärmerische Melodien. Gerlint Böttcher scheint einen Komponisten entdeckt zu haben, der von Menschen geschätzt wird, die Freude an seiner provokanten und ungewöhnlich fantasievollen, humorvollen Musik haben …“