Brillante Pianistin

Sinfoniekonzert mit dem Orchester des Theaters Altenburg-Gera

 

Ostthüringer Zeitung, Katrin Seidel

 

Am Mittwoch war DeutschlandRadio Berlin in Gera zu Gast. Und beim Wiederholungskonzert am Donnerstag saß so einiges junges Publikum in den gut gefüllten Reihen. Keine Frage: Das Theater Altenburg-Gera hatte einmal mehr ein ganz besonderes philharmonisches Orchester- Programm kredenzt.

 

Klavier solo - das war der wichtigste Bestandteil des dann folgenden Werkes: Schostakowitschs Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester, das auch als 1. Klavierkonzert gehandelt wird. Zu Recht, denn schließlich kommt der Trompete als zweitem Soloinstrument nur eine geringe Rolle zu. Diesen Part hatte Sascha Eilert, seit 1990 beim hauseigenen Orchester, angenommen. Und am Flügel saß Gerlint Böttcher aus Berlin, von der jüngst eine CD beim Altenburger Label „querstand''' (Verlag Klaus-Jürgen Kamprad) erschien. Auf dieser Scheibe verrät Gerlint Böttcher alsbald ihr Markenzeichen: Geradlinige Virtuosität, die es auch schon mal herausfordert, nach ihrer Liszt-Interpretation Großmeister Alfred Brendel in den Player zu schieben ... So perlte desgleichen in Schostakowitschs Konzert der Bösendorfer erstklassig. Auch in der Ruhe des getragenen zweiten Satzes, der schon die große Melancholie von Schostakowitschs Fünfter vorwegnimmt, ging sie völlig auf. Sascha Eilert setzte hier mit der gestopften Trompete wunderbare, fast skurrile Klangwirkungen dazu. Die Kongruenz von Solo- und Orchesterpart blieb im gesamten Werk bemerkenswert.

 

Und das Finale mit Schostakowitsch-typisch parodistischen Marschintonationen bot für Gerlint Böttcher noch einmal jegliche Entfaltungsmöglichkeiten. Brillant!