Eine Virtuosin im Dienst am Werk

13. September 2010

Leipziger Volkszeitung, Wolfgang Hirsch

 

Die Künstlerin Gerlint Böttcher begeistert bei der Stunde der Musik

Eilenburg. „ Die Pianistin Gerlint Böttcher ist noch jung an Jahren, aber mit ihrer Kunst weit über die Grenzen des Landes bekannt. „Erst nach mehrmaligen, vergeblichen Anläufen gelang es uns, sie für Eilenburg zu verpflichten“, äußerte sich Ernst Gottlebe zufrieden. So konnten sich die Gäste aus Eilenburg und Umgebung in der „Stunde der Musik“ zum ersten Mal an dem virtuosen Spiel der bescheiden und natürlich auftretenden Persönlichkeit erfreuen. Nicht zufällig hatte sie in den Mittelpunkt ihres Programms wichtige deutschsprachige Meister der musikalischen Romantik gestellt. Immerhin steht das Jahr 2010 im Zeichen des 200. Geburtstages des Zwickauer Komponisten Robert Schumann. Aus der Feder des dunklen, schwermütigen Romantikers hatte sie die Symphonischen Etüden ausgewählt… Es ist heute nicht mehr so einfach, das Lebensgefühl, aus dem heraus diese Werke entstanden, im musikalischen Vortrag wieder lebendig werden zu lassen. Gerlint Böttcher gelang es in wunderbarer Weise. Ihre verblüffende Fingerfertigkeit, ihre virtuose Technik gepaart mit lyrischem Klangempfinden stellte sie ganz in den Dienst am Werk. Was für ihren Vortrag des Schumannschen Werkes gilt, kann genau so zur Interpretation der Komponisten anderer Romantiker an diesem Abend gesagt werden. Es war ein Glücksfall, dass diese Künstlerin zwischen Terminen in Key Biscayne im US-Staat Florida sowie in Syrien und Jordanien Zeit fand, der Muldestadt einen Abend zu schenken. …eine Stunde, die allen, die dabei waren, noch lange im Gedächtnis bleiben wird.“