Exzeptionelle Konzerte küren das dritte Jahr der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen

03. August 2016

KaWe-Kurier, Franca Palaschinski, Foto: © Norbert Vogel

 

Konzerte der Extraklasse: Die Schlosskonzerte Königs Wusterhausen präsentieren in diesem Jahr ungewöhnliche Kombinationen, intelligente und abwechslungsreiche Programme und nach wie vor ein romantisch-sommerliches Ambiente in Königs Wusterhausen.

 

Königs Wusterhausen. Auch im dritten Jahr ihres Bestehens legen die Schlosskonzerte Königs Wusterhausen Zeugnis von hoher musikalischer Qualität, von künstlerischer Raffinesse und außergewöhnlichen Programmen ab. Die erste Hälfte der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen ist bereits vorüber. Leider, denn den Gästen der ersten drei Konzerte wurde auch in diesem Jahr einiges geboten.

 

Das Eröffnungskonzert war in jeder Hinsicht außergewöhnlich: Gerlint Böttcher und Sorin Creciun als Solisten an zwei Klavieren eröffneten einen Konzertabend der besonderen Klasse mit der „Ciacona“ in e-Moll von Dietrich Buxtehude, der ihrer beider Virtuosität unüberhörbar herausstellte. Es folgte die Ouvertüre zur „Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart in einer Bearbeitung von Ferruccio Busoni. Die Ouvertüre der „Zauberflöte“ ist bereits in der Orchesterfassung ein wunderbares, belebendes Stück. In der Bearbeitung von Bussoni hingegen kommen die Dramatik, die Höhepunkte aber auch die besonders feinsinnigen Passagen der Mozart’schen Oper um ein Vielfaches mehr zur Geltung. Gerlint Böttcher und Sorin Creciun haben es zudem verstanden, mit einem präzise aufeinander abgestimmten und gegenseitig inspirierenden Zusammenspiel die Musik so bewegend vorzutragen, dass einige Zuschauer zu Tränen gerührt waren.

 

Im weiteren Verlauf erhielt zunächst das Percussion-Duo DoubleBeats einen hohen Stellenwert: Eindrucksvoll war ihr Vortrag für zwei Marimben etwa in den „Departures für zwei Marimben“ von Emanuel Sejourné oder der „Fantasie“ a-Moll von Johann Sebastian Bach.

 

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war zweifelsohne der gemeinsame Auftritt der beiden Pianisten und des Percussion-Duos. Die Auszüge aus dem „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saëns entfalteten im Zusammenspiel eine unglaubliche Vielfalt und Wirkung. Der zurückhaltende Anschlag der Vibraphonisten ließ den beiden Klavieren den notwendigen Raum, in dem die Pianisten die Wirkung der musikalischen Tierwelt vollends zum Ausdruck bringen konnten. Sorin Creciun bewies mit dem Arrangement des berühmten Saint-Saëns Stückes, in dem Kontrabass, Flöten, Celli oder Klarinetten keineswegs zu fehlen schienen, sein musikalisches Können. Es ist jedoch nicht zuletzt auch der Technik von ihm und Gerlint Böttcher zu verdanken, dass sie mit der Improvisation dieser Suite eine Spannung erzeugten, die ihre Zuhörer in den Bann zogen.

 

Auch als DoubleBeats die „Etüden“ von Frédéric Chopin, die „Variationen“ von Joseph Haydn oder den „Hummelflug“ von Nikolai Rimski-Korsakov ohne Begleitung auf den Marimben vortrug, nahmen Sie nicht nur den gesamten Kirchenraum der Kreuzkirche von Königs Wusterhausen ein, sondern stellten ihre Kreativität, ihre Originalität hinsichtlich der Interpretation und ihre musikalische Erstklassigkeit noch einmal unter Beweis. Nicht umsonst zeichnete kürzlich das „Internationale Mercedes-Benz Music Festival China“ Ni Fan und Lukas Böhm zu Nachwuchskünstler des Jahres aus. „Die beiden Vibraphonisten öffneten die Tür zu einer neuen musikalischen Erlebniswelt“, urteilte ein Besucher des Konzertabends. Dass die beiden Schlagzeugkünstler in Königs Wusterhausen auch das übrige Publikum begeisterten, davon zeugt der frenetische Applaus, mit dem die Konzertbesucher den musikalischen Darbietungen sowohl der Vibraphonisten als auch der Pianisten huldigten.

 

Eine wunderbare Einleitung für die diesjährigen Schlosskonzerte Königs Wusterhausen...

 

Bildunterschrift:

Bezaubernd - die außergewöhnliche und exzellente Zusammenstellung von Gerlint Böttcher und Sorin Creciun an zwei Klavieren sowie das Percussion-Duo DoubleBeats begeisterte die Zuschauer bei der Eröffnung der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen.