Finale der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen
Der Schulzendorfer, Franca Palaschinski, Fotografie © Norbert Vogel
Finale der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen: Ein Resümee mit vielen Glanzpunkten
Das Kontrabassensemble Bassiona Amorosa präsentierte ein facettenreiches Abschlusskonzert und spiegelte damit die Vielfältigkeit der zweiten Saison der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen wider. Gerlint Böttcher trat als Solistin auf.
Königs Wusterhausen. In der ehemaligen Montagehalle für Lokomotiven von 1921 beherbergt die Technische Universität Wildau ihre hochmoderne Bibliothek. Das Atrium mit den Magazinen und Büchern bot am Samstagabend die Kulissen für ein ganz außergewöhnliches Abschlusskonzert der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen mit dem Kontrabassensemble Bassiona Amorosa.
Mit Witz, Charme und Leidenschaft brachte die internationale Besetzung des Ensembles dem Publikum in der voll besetzten Bibliothek die vielfältigen musikalischen Möglichkeiten ihrer Instrumente sowie den umfassenden Klangreichtum des Kontrabasses mit unterschiedlichsten Stücken nahe. Ihr Programm reichte von Giorgi Makhoshvilis rasantem „Disco“ über einen in Zügen melancholischen „Little Prince“ von Mikael Tariverdiev bis hin zu echten Klassikern, darunter das berühmte gravitätische „Arioso“ aus dem „Cembalokonzert f-Moll“ von Johann Sebastian Bach oder der „Frühling“ aus den „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi. Beide Stücke gewannen durch den Kontrabass eine vollkommen neue, unübertroffene Originalität. Zu den Höhepunkten des Abends zählte die an Virtuosität kaum zu übertreffende Darbietung des „Duos für zwei Kontrabässe“ von Johann Matthias Sperger, überarbeitet von Prof. Klaus Trumpf, dem Gründer von Bassiona Amorosa, früherem Professor an der Hochschule für Musik in München und heutigem Manager des Ensembles.
Bei zwei weiteren Stücken wirkte Gerlint Böttcher als Solistin mit: Im „Andante“ aus dem „Klavierkonzert C-Dur“ von Wolfgang Amadeus Mozart und der „Ungarischen Rhapsodie Nr. 2“ von Franz Liszt. „Und jetzt kommt ein Wunder. Denn normalerweise wird die Ungarische Rhapsodie in c-Moll gespielt - heute jedoch in cis-Moll, und das ist sehr, sehr schwer zu spielen!“ kündigte Trumpf das Finale des Konzertabends an. Böttcher zeigte an diesem Abend bildlich und hörbar, was die Redewendung „die ganze Klaviatur beherrschen“ bedeutet und ließ damit keinen Zweifel an ihrem Können: Spannungsgeladen und sinnlich, mit Leichtigkeit und Dynamik, berührend und leidenschaftlich brachte sie die unterschiedlichsten Nuancen dieses kompliziert schönen Werkes zum Ausdruck unterstrichen durch die Kontrabässe, die zurückgenommen dem Klavier eine gewisse Prominenz verschafften, dabei jedoch keineswegs in Abseits gerieten. Die Harmonie sowohl innerhalb des Ensembles als auch mit der Pianistin war dabei stets überzeugend und gegenseitig inspirierend.