Gerlint Böttchers zweites Album

Frühromantisch

 

Westfälische Nachrichten, Bericht: Esther Dubke

 

Münster - Gerlint Böttcher, die international anerkannte und von Musikkritikern hoch gelobte Pianistin, legt ihre zweite CD vor: mit Rhapsodien des tschechischen Komponisten Jan Václav Voříšek(1791-1825) und vier Impromptus von Franz Schubert (1797-1828). Schon das ausführliche Booklet weist mit den in drei Sprachen ausgeführten Informationen zum Leben und Wirken der Komponisten und der Pianistin auf den internationalen Rang des noblen Labels Ars Musici. So wird auf Parallelen zwischen Voříšek und Schubert hingewiesen, die die Zusammenstellung des Programms durchaus sinnfällig erscheinen lassen.

 

In technisch einwandfreier Spielweise und mit der für sie typischen Expressivität interpretiert Böttcher die lyrischen Klavierstücke, ohne sich dabei zu allzu naiven Gefühlsschwärmereien verleiten zu lassen. In den vier Impromptus D 889 Op. 90 (1827) überzeugt sie durch Intensität und dynamische Differenziertheit. Böttcher gilt als Liebhaberin von Raritäten der Klaviermusik; deshalb hat sie Voříšeks Rhapsodien für Pianoforte op. 1 (1818) im Programm. Es sind starke, frühromantische Stücke von eigenwilliger Form. Böttcher präsentiert die Rhapsodien sowohl mit leichthändiger Empfindsamkeit als auch mit präziser Virtuosität.

 

Besonders deutlich tritt dabei die Interpretation der Rhapsodie Nr. 2 in E-Dur hervor. Mit wohldosierter Schärfe und unüberhörbarer Spielfreude setzt sie hier das fast schon banal anmutende und stets variierte Thema in Szene.

 

» Voříšek: Acht Rhapsodien aus op. 1, Schubert: Impromptus D 889. Gerlint Böttcher (Klavier), CD Ars Musici