Rathauskonzerte Werdau

17. Februar 2012

Freie Presse, Martin Linz

 

Furioser Beginn des Konzertjahres

Maßstäbe setzend gastierte die junge, aus Frankfurt/Oder stammende Pianistin Gerlint Böttcher in Werdau und eröffnete damit die diesjährige Reihe der Rathauskonzerte. Auf dem Programm standen Kompositionen des 19. Jahrhunderts, die durch ihre melodische Vielfalt der Klaviermusik zum bis heute anhaltenden Ruhm verhalfen. Gleichzeitig setzten sie ein bis an die Grenze des Machbaren reichendes spielerisches Können der Interpreten voraus. Daß Gerlint Böttcher über diese Gabe verfügt, davon konnten sich die Zuhörer in dieser Woche überzeugen. Furios begannen die 3 Rhapsodien von Jan V. Vorisek. Eine Steigerung erfolgte bei den 3 Konzertetüden von Franz Liszt, wo die begnadete Solistin sowohl bei der Paganini-Etüde, als auch beim Gnomenreigen dem Konzertflügel wahre Klangkaskaden entlockte. Zwischen den kontrastreich angelegten "Variations serieuses" von F. Mendelssohn-Bartholdy und den "Symphonischen Etüden" Robert Schumanns bildete das Wiegenlied von Johannes Brahms mit seiner zarten, gefühlvollen Ausstrahlung einen wohltuenden Ruhepunkt in dem von bewundernswerter Virtuosität geprägten Programm, das die mit viel Beifall bedachte Künstlerin von Anfang bis zur erbetenen Zugabe auswendig vortrug.